Ich bin weder eine Autorin noch habe ich gelernt, zu schreiben. Ich bin eine ALS-Kranke und mein einziges Mittel, das mich mit dem Leben verbindet, sind meine Augen. Dieses Buch ist die wörtliche Form meiner lautlosen Schreie. Bevor ich zu schreiben begann, gab es nur Auflehnung, Hinnahme, Verweigerung oder Gedanken, die zu denen schweiften, die ich liebte oder auch nicht liebte. Alles spielte sich in meinem Inneren ab.
Es ist mein Wunsch, dass alle wissen, was in mir vorgeht. Manchmal leben wir weit voneinander entfernt und sind uns doch nah und manchmal sind wir uns fremd, obwohl wir eng aneinander leben. Den eigentlichen Standort unseres Daseins aber bestimmt die Schwere der Zeit.
Ich widme dieses Buch meiner Mutter, die mich uneingeschränkt liebt – ihr, einer riesengroßen Platane, unter deren Schatten ich immer Schutz fand – , meinem Ehemann, der mir immer zur Seite stand, ja meine Hände und meine Augen geworden sind und meiner Schwester, die aus der erntferntesten Ecke der Welt meine Hand findet, um sie zu halten.
Zehra Akbağ Madenli