Es scheint mir, als sei ich auf der „Sirat Köprüsü“, der Brücke, die für jeden bestimmt ist am Tag der Auferstehung. Und ich lerne über meine eigene Hölle zu gehen. Diese Brücke ist dünner als ein Haar und schärfer als ein Schwert. Meine Füsse sind wund und trotzdem versuche ich, auf die andere Seite der Brücke zu kommen. Vielleicht muss jeder in seinem Leben einmal eine solche Prüfung bestehen. Wer kann behaupten, dass seine Sorgen nicht seine eigene Brücke ist? Doch jede Dunkelheit birgt auch Licht in sich, so wie der Tag der Nacht entspringt, oder eine Geburt aus einer Schwangeren. Es ist sinnlos, sich zu fürchten. Wir müssen lernen, die Reifezeit zu überstehen und währenddessen zu lernen.
Der Weg zum Paradies führt über die Hölle. Ist beides nicht auf dieser Welt? Ist der Tod nicht der Rückweg zu unserer eigentlichen Heimat. Nichts können wir mit uns nehmen, wenn wir diese Erde verlassen. Vielleicht wird unsere Seele mit dem Tod unseres Körpers freigesetzt. Niemand kann etwas mit sich nehmen, wenn er die Welt verlässt. Warum also all dieser Egoismus? So wie uns Alexander der Große mit seiner Beerdigungszeremonie vermitteln wollte, wird jeder von uns mit leeren Händen zurückkehren. Die uns prophezeiten 18.000 Welten sind nichts weiter als die Stufen der Reinigung unseres Wesens. Man kommt nur vorwärts, wenn man über eine Stufe gekommen ist. So glaube ich ist es.
Ich habe gelernt, wie es geht :
- Einen jeden und alles zu lieben
- Einem jeden und allem zu verzeihen
- Den Egoismus zu entschärfen und in den Abgrund zu werfen
- Die Welt zu schützen, um einen Teil des Universums zu schützen
- Alles was ich sehe als einen Teil zu sehen, der den Allmächtigen wiederspiegelt
- Schön und hässlich, gesund und krank, reich und arm … Das Bewusstsein darüber, dass alles nichts weiter als uns auferlegte Prüfungen sind
- Meine Seele zu bereinigen und mich in meinem Selbst zu finden, Gott zu verstehen, um in seinem Licht das Leben und die Menschen zu deuten und im Licht dieser Weisheiten zu verschmelzen.
Ich habe meinen Weg gefunden. Möge der Allmächtige mich mit besserem Wissen und Verstehen bereichern.